Seit 1989 führt das Walddörfer-Gymnasium den Austausch mit seiner Partnerschule, das Gimnazija Nr. 278, in  Sankt-Petersburg (Russland) durch. Auch in diesem Jahr weckte der Austausch im Vorfeld ein starkes Interesse bei den SchülerInnen in Stufe 10, sodass nicht nur die meisten RussischkursteilnehmerInnen, sondern auch weitere „russischfremde“ SchülerInnen mitkamen. So fuhren Anfang Oktober für insgesamt zehn Tage zwölf SchülerInnen mit den Russischlehrerinnen Frau Dr. Böhmer und Frau Walser nach Russland.

Das Hauptthema unseres Austausches in diesem Jahr lautete „Der 2. Weltkrieg im Erinnerungsdiskurs: langes Echo oder (eine) abgeschlossene Geschichte?“. Angesichts des 70-jährigen Jubiläums des Kriegsendes wollten wir in diesem Zusammenhang auf die kriegerischen Auseinandersetzungen unserer beiden Länder zurückblicken und dabei die Erinnerungskultur in Deutschland und Russland untersuchen und vergleichen.

Dazu bildeten wir vier Teams aus jeweils zwei deutschen und zwei russischen SchülerInnen. Wir suchten uns jeweils ein Thema aus, das uns besonders interessiert: So vergleicht beispielsweise eine Gruppe Denkmäler und Erinnerungsorte auf ihre Funktion und Wirkung hin, die in Hamburg und Sankt-Petersburg an den2. Weltkrieg erinnern. Eine andere Gruppe führt Interviews mit einer russischen und einer deutschen Oma zu ihren Erinnerungen an die Kriegszeit durch. Das Ziel ist, auf Basis unserer Erinnerungskulturen unsere Kulturen einander näher zu bringen, was vor allem angesichts der momentanen politischen Lage auch uns SchülerInnen wichtig erscheint.

In diesem Zusammenhang besuchten wir nicht nur die für Sankt-Petersburger wichtige Gedenkstätten und Erinnerungsorte, wie z.B. das Blockademuseum und den Platz des Sieges, sondern lernten auch alternative Organisationen kennen, die anders erinnern –wie die Menschrechtsorganisation „Memorial“.

Neben der Arbeit am Projekt hatten wir natürlich auch die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Da Sankt-Petersburg eines der großen und schönsten kulturellen Zentren Europas ist, hatten wir eine sehr lange To-Do-Liste. So sind wir nicht nur die Hauptstraße Nevskij Prospekt und an den Ufern der wunderschönen Neva entlang spaziert, sondern haben z.B. die größte Kirche Sankt-Petersburgs – die Issaaks-Kathedrale und die Ermitage, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, besucht.

Wir haben sehr viele positive Eindrücke gewonnen, viel Neues über Russland gelernt und viel Spaß mit unseren AustauschpartnerInnen gehabt. Und nun freuen wir uns auf die Ankunft unserer AustauschpartnerInnen in November, um Ihnen unser Hamburg von seinen schönsten Seiten zu zeigen und um weiter an unserem Projekt zu arbeiten.

Die Ergebnisse unseres Austausches präsentieren wir gemeinsam mit unseren russischen AustauschpartnerInnen am Donnerstag, den 12. November, um 18:00 Uhr im Rahmen einer kleinen Abendveranstaltung im Walddörfer-Gymnasium. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen!

 

Maximilian, 10B