Babel-Profil auf dem Jakobsweg in Nordspanien

Wie ergeht es einem, der sich vom Acker macht und sich als peregrino auf den Jakobsweg begibt, auf die alte Nordroute entlang der spanischen Atlantikküste, von Irun nach Bilbao, 150 km über die Ausläufer der Pyrenäen? Für die 20 Schülerinnen und Schüler des interkulturellen Babel-Profils (PGW, 2.FS, Rel, Theater) begann dieses Abenteuer bereits mit dem Packen: Was brauche ich wirklich zum Leben? Zurückgeworfen auf die basalen Tätigkeiten des Menschen – gehen, essen, schlafen – wurde diese außergewöhnliche Profilfahrt, die das WdG zum 3. Mal anbietet, für die angehenden Abiturienten dann eine zutiefst herausfordernde Erfahrung: Wenn man abhängig wird von dem, was der Weg einem entgegenführt, vom Wetter, von einer Wasserquelle am Weg, von Menschen, die einem Tragen helfen, wenn man selbst nicht mehr kann, von einem mercado, in dem man Tomaten, Brot und Ziegenkäse kaufen kann oder von Feigen und Äpfeln am Wegesrand, von einer Herberge am Abend, die noch Platz hat für dahergelaufene Pilger. Und was für ein Genuss, wenn man im Atlantik baden kann, um dann wieder den Rucksack zu schultern und weiter das zu tun, was man eben so tut auf dem Camino: gehen, essen, schlafen.

Nach 7 Tagen, so hört man am WdG, soll eine SMS den Schulleiter erreicht haben: „Lieber Herr Solf, nun gehen nicht mehr wir den Weg, sondern unsere Füße tun das von alleine. Es kann deshalb etwas länger dauern, wir hoffen aber bis zu den Probe-Abi-Klausuren wieder da zu sein. Herzlichst, Ihr Babel-Profil, auf dem Camino nach Santiago de Compostela.“

Was wohl Herr Solf darauf geantwortet haben mag? (Mh, Sr)