Wer sich intensiver mit der antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte befasst, braucht, sofern die Person sich tatsächlich ernstzunehmend mit den Quellen befassen will, lateinische Sprachkompetenz: Viele Quellen sind bis um 1900 tatsächlich auf Latein verfasst. Auch lassen sich die in ihnen angesprochenen Sachverhalte, Mentalitäten, Argumentations-und Denkformen nicht ohne genauere Kenntnisse der historischen Sprachlichkeit und nicht ohne deren Modellbildungen verstehen. Längst nicht jeder Text ist übersetzt; und nicht jede Übersetzung aus dem Internet trifft das Gemeinte – was sich indes auch erst mit grundlegender analytischer und sprachphilosophischer Kompetenz erschließt. Gerade die Fülle des Ausdrucks und das Ineinanderwirken von sprachlich-stilistischen Formen, Syntax und Grammatik sowie den Aussagen des Textes und damit ein tiefergehendes Verständnis erschließt sich nur der Person, die ihren Blick dafür geschärft hat.