Latein hat bis zu fünf Lebenswelten der vergangenen dreitausend Jahre geprägt und hat umgekehrt auch viele Anstöße aus ihnen erhalten. Der Schulunterricht hat sich daher von den nach wie vor basalen Autoren Caesar, Cicero, Vergil, Ovid und den weiteren Vertretern der „Goldenen Latinität“, hin auf die späteren antiken Autoren, wie Seneca und Plinius, aber auch Martial und Augustin, geweitet. Ebenso werden in der Lektürephase mittelalterliche Autoren wie Caesarius von Heisterbach, Einhard oder andere zur Lektüre herangezogen. Wichtige Impulse hat unsere moderne Lebenswelt auch von den Humanisten der Renaissance, wie dem „Urpazifisten“ Erasmus von Rotterdam oder von Pico della Mirandola, einem der Begründer der modernen Perspektive auf den Menschen, erhalten.