Lehrkunst trifft Lernkunst – 3. Internationale Summerschool am WdG

 

Die Welt ist voller Wissen, aber was davon ist für Schüler und Schülerinnen wirklich wichtig? Zu dieser Frage tagten Wissenschaftler und Praktiker aus dem Bundesgebiet, aus der Schweiz und aus Österreich drei Tage lang am Walddörfer-Gymnasium.

Forschendes Lernen zur Nuss? In der Lehrkunstdidaktik werden Meisterstücke guten Unterrichts konzipiert. Wenn man zeigt, wie in der Nuss der ganze Baum steckt, wie sich die Nuss im Wald durchsetzt, wie sie zum ökologischen Gleichgewicht beiträgt, vertieft man das Weltverständnis seiner Schülerinnen und Schüler. Die eigene Intelligenz dabei mit allen Sinnen zu nutzen, Inhalte anschaulich und nachhaltig zu erarbeiten, darum geht es. Klingt zu schön, um im stressigen Schulalltag wahr zu werden? Dr. Mario Gerwig, Leiter der Summerschool 2019 erläutert: „Die Kerze in der Klassenmitte brennt. Nichts Besonderes. Dann zeigt der Unterricht, wie alle im Weltall wirkenden Kräfte hier zum Tragen kommen, in dieser Kerze. Am Ende der Einheit wissen die Schüler auch, wie Stoffwechsel funktioniert, obwohl der Begriff Biochemie gar nicht gefallen ist.“ Ziel der Summerschool ist es, solche Lehrkunst-Stücke zusammenzutragen, weiterzutragen.

Das Walddörfer-Gymnasium bot im Gegenzug Einblicke in seine Lernkonzepte, in Studienzeit, Raumpädagogik und Schülerprojekte zur Nachhaltigkeit. „Und dann, nach fast zwei Jahren, wurde das intelligente Stromnetzmodell der Schüler aus Norwegen und Hamburg vor Ort, in Bergen, geschlossen. Würde der regenerativ erzeugte Strom reichen, um ein echtes Handy zu laden? Die Spannungskurve auf dem großen Bildschirm baute sich auf – das Handy lud, alle klatschten Beifall wie bei der Mondlandung. Sicher, nur ein Modellversuch, aber richtungsweisend für die Ingenieure von morgen!“ Zu diesem Vortrag von Herrn Fritz, Lehrer und Projektleiter im Technik-Profil der Studienstufe gab es viel Applaus im Auditorium der Summerschool.

Abteilungsleiterin Frau Wirth-Geib fasste am Ende zusammen: „Am Walddörfer-Gymnasium wird Lernkunst entwickelt. Jetzt sind wir durch Ihre Lehrkunst angesteckt worden, im Fachunterricht Meisterstücke zu unterrichten, vielen Dank für diese spannende, gemeinsame Tagung!“ (Wg)